Mobile Terrorsperren gegen mögliche Amokfahrten - Ordnungsamt Seesen stellt Nachbarkommunen das in der Sehusa-Stadt genutzte Konzept vor
Die schrecklichen Amokfahrten von Berlin, München, Magdeburg und anderen Städten, bei denen Fahrzeugführer gezielt in Menschenansammlungen gerast sind, haben zu einem Umdenken bei der Sicherheitsplanung von Veranstaltungen geführt. Seit diesen grausamen Ereignissen ist klar: Zufahrtswege stellen eine Gefahrenquelle dar, die entsprechend gesichert werden müssen.
Die Stadt Seesen setzt hierbei auf mobile Barrieren, so genannte „City-Safes“, mit den Zuwegungen unkompliziert und flexibel für Fahrzeuge gesperrt werden können. Auf Einladung von Fachbereichsleiterin Petra Borchert und Abteilungsleiterin Frau Carl besuchten jetzt Vertreter benachbarter Kommunen und Polizeikräfte die Stadt Seesen, um sich über die hier gemachten Erfahrungen mit den City-Safes zu informieren. Zu Gast waren Vertreter der Ordnungsämter Braunlage, Clausthal-Zellerfeld, Bad Harzburg, Goslar und Liebenburg sowie Polizeikräfte aus Goslar und Clausthal-Zellerfeld.
„Wir haben die ersten City-Safes vor etwa sieben Jahren angeschafft“, erklärt Petra Borchert. Das System überzeugte. Mittlerweile verfügt die Stadt über sieben Stück dieser Terrorsperren. Zum Einsatz kamen sie bereits mehrfach – beispielsweise beim Sehusa-Fest, dem Stadtfest oder dem Seesener Weihnachtsmarkt.
Neben dem puren Gewicht der aus Gusseisen gefertigten Barrieren ist es auch die Form, die Sicherheit garantiert. Zwar wäre es grundsätzlich möglich, dass sie durch ein Fahrzeug umgestoßen werden, aber aufgrund der Konstruktion würden sie sich spätestens beim Darüberfahren unter dem Chassis verkeilen und dadurch das Fahrzeug zum Stillstand bringen.
Die Delegierten der benachbarten kommunalen Ordnungsämter interessierten sich neben den Sicherheitsaspekten auch für Anschaffungspreis, Handhabung und Lagerungsbedingungen der mobilen Barrieren, worüber Abteilungsleiterin Frau Carl und Thorsten Vollbrecht, Leiter des städtischen Baubetriebshofs, umfangreich informierten.
„Wir haben selbstverständlich keine Werbung für das Produkt gemacht – aber es wäre schon hilfreich, wenn in den umliegenden Kommunen ein ähnliches System angeschafft wird. Dann nämlich ist es möglich, bei besonderen Großveranstaltungen City-Safes zu verleihen oder selbst welche anzufordern“, erklärt Petra Borchert. Zumindest eine Nachbarkommune der Sehusa-Stadt scheint bereits überzeugt zu sein. Wie man aus Clausthal-Zellerfeld hört, ist für die Bergstadt eine Anschaffung von 10 Exemplaren fest eingeplant.