Würdevolles Abschiednehmen auf deutsch und français - Zahlreiche Gäste bei Einweihung von Gedenktafel am Friedhof in Münchehof
Die feierliche Einweihung der Gedenktafel am Friedhof in Münchehof war eine Zusammenkunft des Gedenkens und der Versöhnung. Mit bewegenden Worten erinnerten Vertreter aus Familien, Politik, Verbänden und der Oberschule Seesen an die drei französischen Widerstandskämpfer, deren Identität und Lebensgeschichte nachgezeichnet werden konnte, nachdem sie fast 80 Jahre als „unbekannte Kriegsopfer“ dort begraben lagen. Initiiert und gesteuert wurde das Projekt von einer Schülergruppe der Oberschule Seesen. Unterstützt und gefördert wurde das Projekt durch die Stadt Seesen, die Stiftung Deutsche Kriegsgräberfürsorge und weitere Partner.
Zahlreiche Gäste waren zu der Versammlung gekommen, um ihre Anteilnahme auszudrücken. Für einige unter ihnen war es aber ein ganz persönlicher Augenblick. Mit Francois und Dominique Lechaud waren zwei Enkel des in Münchehof begrabenen Auguste Barray zu der Feier angereist. Und auch von Maurice Cordier nahmen Familienmitglieder Abschied: sein Sohn Patrice Cordier mit Enkelin und Urenkel des Verstorbenen.
Sämtliche Reden – gehalten von Dr. Rainer Bendick (Bildungsreferent Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge), Dorothe Uthe-Meier (Ortsbürgermeisterin Münchehof), Frank Hencken (stellvertretend für den verhinderten Seesener Bürgermeister Erik Homann), Daniel Beyer (Leiter der Oberschule Seesen mit Schülern), französischen Familienmitgliedern der in Münchehof begrabenen Kriegsopfer und einem schriftlich verlesenen Grußwort vom niedersächsischen Landesvorsitzenden des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge Grant Hendrik Tonne – wurden in französischer und deutscher Sprache gehalten.
Diese Dolmetscherarbeit, die das Verstehen für beide Nationen ermöglichte, unterstrich das heutige Miteinander über ehemalige Grenzen hinweg. Die musikalisch erstklassig vorgetragenen Chansons der Musiker Maja Hilke und Malte Hollmann sorgten für eine feierliche Atmosphäre. Aus einst unbekannten Gräbern ist ein Ort der Erinnerung, des Abschiednehmens, der Versöhnung und der Information geworden. Mehr kann ein Schulprojekt der Stadt Seesen kaum leisten.