Wenn der Baubetriebshof zum Baumbetriebshof wird
Wenn im Herbst die Bäume ihr Laub abwerfen, herrscht auf dem städtischen Baubetriebshof Hochkonjunktur. Thorsten Vollbrecht, Leiter des Baubetriebshofs, und sein Team haben alle Hände voll zu tun. Denn die laubfreie Zeit ist ideal, um die mehr als 15000 Bäume zu pflegen, die auf öffentlichen Anlagen in der Stadt und den Ortsteilen wurzeln.
Vor allem Schneidarbeiten in den Baumkronen sind im Herbst fällig. Je nach Baum können diese unterschiedliche Ursachen haben: Mancher Ast wird entnommen, damit die Krone sich gut entfalten kann. Andere Äste werden abgesägt, weil sie Totholz sind und bei einem Sturm unkontrolliert und gefährlich herunterfallen könnten.
Um zu prüfen, wie es um den Zustand eines Baums bestellt ist, reicht den Experten meist ein kritischer Blick vom Boden aus. Gibt es Bedenken, wird – mittels eines Steigers – der Baum auch von oben begutachtet und bei Handlungsbedarf entsprechend markiert. Ist der Baum zu „krank“ und die Standsicherheit nicht mehr gegeben, muss er gefällt werden. „Das ist in der jüngeren Zeit vor allem bei der Sorte Gemeine Esche (Fraxinus Exelsior) der Fall, weil ein eingeschleppter Pilz den Bäumen arg zusetzt“, erklärt Thorsten Vollbrecht, Leiter des Baubetriebshofs.
Für die Mehrzahl der Bäume gilt allerdings, dass es ausreicht, die Kronen vom Totholz zu befreien oder so weit herunterzustutzen, dass das so genannte Lichtraumprofil ausreicht. Mit diesem Fachbegriff ist gemeint, dass die Krone von Bäumen, die eng am Straßenrand stehen, die Durchfahrt des Verkehrs nicht behindern. Anders gesagt: Im Zweifelsfall muss auch ein großvolumiger Lkw die Straße befahren können, ohne dass er mit seinem Fahrzeug in die Baumkrone gerät.
Doch die Schneidarbeiten sind bei Weitem nicht alles. Mit Beginn der kalten Jahreszeiten bereiten sich die Bäume für den Winterschlaf vor und werfen Unmengen von Laub ab. Rund 30 Tonnen kommen Jahr für Jahr zusammen, berichtet Bauhofsleiter Thorsten Vollbrecht – und zwar allein von den Bäumen, die in Parks, Grünflächen oder öffentlichen Plätzen stehen. Es wird von den Mitarbeitenden des städtischen Baubetriebshofs eingesammelt und, solange es frei von groben Verunreinigungen ist, der Kompostierung zugeführt.