Bauarbeiten auf Frankfurter Straße abgeschlossen - Querungshilfe die zweckmäßigste Lösung
Die Baustellenampel ist schon lange weg. Die provisorischen Verkehrsschilder sind durch dauerhafte ersetzt. Die Fahrbahnmarkierungen sind abgeschlossen. Das Bauprojekt Querungshilfe, das Fußgängern den Wechsel der Straßenseite auf der Frankfurter Straße in Seesen deutlich einfacher macht, ist abgeschlossen.
Aber warum hat die zuständige Landesbehörde für Straßenbau nicht einfach einen vergleichsweise günstigen Zebrastreifen anstelle der viel umfangreicheren Maßnahmen dort errichtet? Die Antwort auf diese Frage gibt der Gesetzgeber eindeutig vor.
Fußgängerüberwege, auch Zebrastreifen genannt, sind nur zulässig, wenn eine Reihe von Voraussetzungen erfüllt ist. So müssen sie innerhalb geschlossener Ortschaften liegen, die maximale Geschwindigkeit darf höchstens 50 km/h betragen und die Straße muss auf beiden Seiten von einem Gehweg gesäumt sein. All diese Voraussetzungen sind an der fraglichen Stelle zwar gegeben – aber zwei weitere Kriterien sind nicht erfüllt.
„Vereinfacht kann gesagt werden, dass die Untergrenze für einen Fußgängerüberweg bei in der Regel 50 Fußgänger pro Stunde und 200-300 Kraftfahrzeugen in der gleichen Stunde beträgt“, erklärt der Fachbereich für Sicherheit und Ordnung in der Stadtverwaltung Seesen. Und weiter: „Bei Verkehrsstärken unterhalb der Richtwerte sind in der Regel Querungshilfen ausreichend, zum Beispiel Mittelinseln ohne Zebra-Streifen. Bei Verkehrsstärken oberhalb der Richtwerte (mehr als 750 Kfz pro Stunde und 50 bis 100 Fußgänger) sind in der Regel Lichtsignalanlagen, also Ampeln, erforderlich.“
Und auch die Breite der Straße spielt eine Rolle. Diese darf nämlich maximal 6,50 Meter betragen, damit ein Fußgängerüberweg ausreicht. Die Frankfurter Straße ist an dieser Stelle aber mehr als 8 Meter breit. Das bedeutet, dass selbst ein Fußgängerüberweg um eine Querungshilfe ergänzt werden müsste.
Im Fazit lässt sich festhalten, dass die Stadtverwaltung mit der Schaffung einer Querungshilfe die zweckmäßigste Lösung für diesen Bereich geschaffen hat. Langfristige Studien haben gezeigt, dass Mittelinseln im Vergleich zu Fußgängerampeln und auch Zebrastreifen die bestmögliche Sicherheit bieten. Vor allem Kinder, die an dieser Stelle häufig die Straßenseite wechseln, weil ihr Schulbus dort anhält, haben durch die sichere Insel auf der Straßenmitte einen geschützten Bereich und können die Frankfurter Straße in zwei Etappen überqueren.