Abschlusswoche der Jüdischen Kulturtage mit voll gepacktem Programm
In der kommenden Woche beginnt das Finale der Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide 2024. Und die hat es aus programmatischer Sicht noch einmal in sich. Interessierte dürfen sich gleich vier Veranstaltungen in ihren Kalendern vormerken.
Am Montag, 16. September, lädt Stadtführer Stephan Blöß – alias „Lehrer Willy Mönch“ – wieder auf die historische Stadtführung ein. Der Rundgang durch die Stadt stellt das jüdische Leben in Seesen vor etwa 100 Jahren in den Mittelpunkt und vermittelt anschaulich, welches religionspolitische Erbe der große Reformator Israel Jacobson in der Sehusa-Stadt (und weltweit) hinterlassen hat. Die historische Führung wird an diesem Montag gleich zu zwei Uhrzeiten angeboten: um 16 und um 19 Uhr. Karten zum Preis von 12,50 Euro gibt es in Tourist-Info in der Jacobsonstraße. Kinder bis 12 Jahre, die von einem zahlenden Erwachsenen begleitet werden, nehmen gratis an der Führung teil.
Der Berliner Autor, Publizist und Filmemacher Dr. Christian Walther liest am Dienstag, 17. September, aus seinem Buch „Robert Gilbert – Ein Freund, ein guter Freund“. Die Biographie gibt Einblick in das Leben eines Schlagertexters, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere von den Nazis als Jude verfolgt wurde und ins Exil flüchtete. 1949 kehrte Gilbert aus Übersee zurück und lebte unter anderem in München und Zürich. Weitere Informationen zum bewegten Leben Robert Gilberts gibt es bei der Lesung im Jacobson-Haus, die um 19 Uhr beginnt.
Konzert und Kino – Trio Heymann und der „letzte Rabbiner“
Einen Tag später, am Mittwoch, 18. September, folgt sozusagen die logische Fortsetzung zum Leben und Wirken Robert Gilberts. Das Trio Heymann – rund um die Sängerin Helena Goldt – bringt seine Lieder auf die Bühne. Neben „Ein Freund, ein guter Freund“ gibt es weitere Klassiker aus seiner Feder, die von Komponist Werner Richard Heymann vertont wurden. Die Filmmusiken der UFA-Zeit und weitere Klassiker gibt es auf der Bühne im Jacobson-Haus zu hören. Die Eintrittskarten sind zu einem Preis von 20 Euro für Erwachsene, sowie 7,50 Euro für Schüler und Studenten unter reservix.de erhältlich oder im Kulturbüro Seesen. Beginn ist um 19 Uhr.
Am Donnerstag, 19. September, setzt Christian Walther den nächsten – und letzten – Programm-punkt bei den Jüdischen Kulturtagen. Im Jacobson-Haus wird um 17 Uhr die Film-Reportage „Leo Trepp – Der letzte Rabbiner“ zu sehen sein. Die Reportage zeichnet das Leben des letzten noch lebenden Rabbiners aus Deutschland vor dem Holocaust nach. Eine wichtige Botschaft des Rabbiners an die Generation nach `45: „Verantwortung zu übernehmen ist wichtiger als Schuld einzugestehen.“