Neue Ausstellung im Städtischen Museum - Eröffnung mit Genießer-Lounge
Aus Sicht der ersten Weinbauern in der Geschichte der Menschheit liegt die Grundstein-legung der ägyptischen Pyramiden fast 3000 Jahre in der Zukunft. Seitdem hat sich der vergorene Traubensaft von der Levante übers Mittelmeer über den gesamten Globus verbreitet. Für Kenner und Liebhaber ist die Flüssigkeit viel mehr als nur ein Getränk unter vielen. Wein ist Lebensart, Genussmittel und Kulturgeschichte.
Das Städtische Museum Seesen lädt jetzt zu einer Ausstellung ein, in der metallene Probier-schälchen vorgestellt werden, die von etwa 1600 bis zum Aufkommen des genormten Probierglases in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts bei Winzern und Händlern beliebt waren, um die Qualität des Weins zu bestimmen – die so genannten „Tastevins“. Möglich wird dieses besondere Ausstellungsthema durch die Leihgabe eines passionierten Tastevin-Sammlers aus Seesens französischer Partnerstadt Carpentras.
Idee entsteht beim Besuch in Seesens Partnerstadt Carpentras
„Die Idee einer Tastevin-Ausstellung kam erstmals im Rahmen eines Partnerstadtbesuches auf“, erinnert sich Friedrich Orend, ehemaliger Leiter des Städtischen Museums und Frankreich-Liebhaber. Jean-Francois Huette, hatte ihm seine Sammlung in seinem „Museum der Rekorde und Sammlungen“ gezeigt, und angeboten, die Stücke in Seesen zu präsentie-ren. „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie von Tastevins gehört“, erzählt Friedrich Orend lächelnd. Nach einigen Erläuterungen – und vielleicht auch einer kleinen Kostprobe – über-zeugte der Franzose den pensionierten Museumsleiter. Er trug die Idee einer Ausstellung an Dirk Stroschein, seinen Nachfolger als Leiter des Museums, weiter. Die Planungen wuchsen und wurden konkreter.
Genießen wie Gott in Frankreich – weit unterhalb von üblichen Restaurantpreisen
Jetzt ist es bald so weit. Am Sonnabend, 10. August, startet die Ausstellung – und für die Vernissage haben die Verantwortlichen sich wirklich mächtig ins Zeug gelegt. Die Eröffnungs-feier ist ein Fest der Gaumenfreuden, denn die Besucher dürfen sich nicht nur auf etwa 200 ausgestellte Weinschalen freuen, sondern auch auf ein passendes Rahmenprogramm mit allen Finessen.
Vor dem Museum wird eine „Genießer-Lounge“ errichtet, die keine Wünsche offen lässt. An fünf Stationen können Feinschmecker sich verwöhnen lassen – und zwar sprichwörtlich: wie Gott in Frankreich. Es werden hochwertige Weine von der Côte du Rhone zur Verkostung angeboten und angehende französische Sterneköche aus der berühmte Escoffier-Schule bieten dazu passende Speisen an. „Alles zu absolut fairen Preisen und weit unterhalb dessen, was ein vergleichbares Menü im Restaurant kosten würde“, versichert Friedrich Orend. Beginn des Gaumenschmauses ist um 16 Uhr. Von Seiten der Küche sind 300 Gäste eingeplant.
Wer die Ausstellungseröffnung verpasst oder das Museum lieber an einem weniger frequentierten Tag besuchen möchte, hat noch bis zum 3. November Zeit, die Tastevin-Ausstellung zu bestaunen.