Auf den Spuren des Ururgroßvaters
Nachfahrin von Wilhelm Fitzenhagen besuchte das Städtische Museum und die Harzstadt
Vor kurzem konnte im Städtischen Museum Seesen ganz besonderer Besuch begrüßt werden: Anna Polyak-Ahmady, Ururenkelin des in Seesen geborenen Cellisten und Komponisten Wilhelm Fitzenhagen, war nach langer Zeit wieder einmal in die Harzstadt gekommen, - übrigens in Begleitung ihres Mannes und ihrer Tochter Charlotte sowie einiger Freunde. Sie zeigte sich erfreut über die Sonderführung und beeindruckt von den vielfältigen Exponaten und interaktiven Darstellungen, wie den zahlreichen Musikhörstationen, in der Dauerausstellung.
Im Jahr 2005 war Anna Polyak-Ahmady schon einmal in Seesen gewesen, um an der Enthüllung einer Gedenktafel am Geburtshaus ihres Vorfahren im „Sack 9“ und einem Festkonzert in der St. Andreas-Kirche teilzunehmen. Damals hatte sie dem Museum auch ein Album mit Bildern zum Leben und Wirken Wilhelm Fitzenhagens übergeben.
2012 war im ehemals herzoglichen Jagdschloss zudem eine Sonderausstellung zum in Seesen lange Jahre in Vergessenheit geratenen Musiker und Komponisten gezeigt worden. Heute hat Fitzenhagen im Ausstellungsbereich „Seesener Geschichte(n)“ mit einer eigenen Texttafel einen festen Platz gefunden.
Wilhelm Karl Friedrich Fitzenhagen wurde 1848 als Sohn des städtischen Musikdirektors in Seesen geboren. In Dresden studierte er bei Friedrich Grützmacher. 1870 folgte er einem Ruf an das neugegründete Moskauer Konservatorium und lehrte dort als Cello-Professor. Er gehörte zum Freundeskreis von Peter Iljitsch Tschaikowski und inspirierte ihn dazu, sein erstes Originalwerk für Cello zu schreiben.
Fitzenhagen hinterließ aber auch selbst mehr als 60 eigene Kompositionen, darunter vier Konzerte für Cello und Orchester, Kammermusik und Lieder.
Am 14. Februar 1890 starb Wilhelm Fitzenhagen in Moskau und hinterließ Ehefrau und vier Kinder.