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Corona-Ausstellung im Museum

„Corona Art“ von Kindern und Jugendlichen / „Zeitkapsel“-Sammlung wird erstmals geöffnet

Bild vergrößern: Ausgestellt sind Werke von Kindern und Jugendlichen.
Ausgestellt sind Werke von Kindern und Jugendlichen.

Die Pandemie bestimmt seit fast genau zwei Jahren unser aller persönliches wie auch das gesellschaftliche Leben. Und auch wenn das Virus noch nicht „Geschichte“ ist und uns weiterhin begleiten wird, so ist ein erster Rückblick auf diese Zeit möglich.

Eine neue Ausstellung im Städtischen Museum Seesen geht den Fragen nach: Wie haben wir diese Zeit bisher erlebt, was wird uns in Erinnerung bleiben?

Einen Schwerpunkt der Schau bildet eine Initiative der Jugendfreizeitstätte Seesen (JFS) mit Stefanie Franz und Giovanni Graziano aus dem vergangenen Frühjahr: „Corona Art“ hatte sich zum Ziel gesetzt, Kindern und Jugendlichen eine Plattform zu geben, um ihre Situation und Gefühle während der Pandemie kreativ darzustellen, und zwar in Form von Bildern und Objekten. Beteiligt haben sich daran nicht nur junge Künstler aus dem Seesener Stadtgebiet, sondern auch aus der Region Nordharz, besonders aus Bad Harzburg. Die entstandenen vielfältigen Kunstwerke – Malerei, Installationen und Collagen – werden nun einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Bereits zu Beginn der Pandemie, im April 2020, hatte das Städtische Museum Seesen sein „Zeitkapsel“-Projekt gestartet. Darin ging und geht es darum, eine möglichst große Vielfalt von jeweils aktuell im Verlauf der Pandemie gemachten Erfahrungen, Erlebnissen, Gedanken, Notizen, Tagebucheinträgen, Fotos, Audios, Videos sowie Objekte und andere Fundstücke der Seesenerinnen und Seesener in der Kernstadt und den Stadtteilen zu sammeln. Im Vordergrund stand und steht das Sammeln von Momentaufnahmen, die in ihrer formalen und inhaltlichen Vielfalt schließlich in ein gemeinsames Stadtgedächtnis eingehen und im Stadtarchiv bewahrt werden sollen. „Eine vielfältige Gemeinschaft benötigt vielfältige Erinnerung“, hieß es damals in dem Aufruf. Inzwischen sind viele solcher Momentaufnahmen im Museum eingegangen, die Zeitkapsel wird für die Ausstellung nun erstmals geöffnet und eine Auswahl von lokalen Exponaten wie z.B. Masken, Testkits, Impfstofffläschchen sowie Fotoaufnahmen von Abstandsmarkern, Schaufensteraushängen und Alltagskuriositäten gezeigt.

Weiterhin beschäftigt sich die Ausstellung mit dem Wandel unserer alltäglichen Sprache in Corona-Zeiten („Corona-ABC“), sprachbildnerischen Corona-Erklärzitaten aus Wissenschaft und Politik („Corona ist wie“), dem Thema „Corona-Müll“ und schreibt an einer fortlaufenden „Corona-Chronik“ seit 2019. Hierbei ist die Mitwirkung der Besucherinnen und Besucher ausdrücklich gewünscht: Entweder durch persönliche Einträge in extra bereitliegenden Gästebüchern oder durch Abgabe von Objekten, Dokumenten und persönlichen Erfahrungsberichten für die Corona-Zeitkapsel.

So wenig wie eine Themenbeschränkung gibt es eine Beschränkung der Teilnehmer. Im Gegenteil: Alle können beitragen! Je mehr, je vielfältiger die Gruppe der mitmachenden Seesenerinnen und Seesener und Museumsbesucher, desto schärfer wird letztendlich das Mosaik von Momentaufnahmen unserer von Vielfalt geprägten, demokratischen Gesellschaft in Seesen für die Nachwelt gezeichnet werden können.

„Sie alle, die Seesenerinnen und Seesener, sind Zeugen dieser besonderen Zeit. Helfen Sie mit, das Städtische Archiv und Museum mit den historischen Quellen für morgen zu füllen!“, so der abschließende Appell von Museumsleiter Dirk Stroschein an die Bevölkerung und Ausstellungsbesucher. Mehrfach- und Folgeeinsendungen sowie Fortsetzungen über die kommenden Wochen und Monate, auch über die Ausstellung hinaus, sind also erlaubt und erwünscht.

Die Ausstellung „Corona Art und Zeitkapsel“ ist zu sehen ab dem 29. März und läuft bis zum 31. August 2022.

Eine Veranstaltung mit den Corona Art-Künstlern ist zu einem späteren Zeitpunkt während der Ausstellung geplant.

Weitere Informationen sind erhältlich unter Telefon 05381-48891 oder Email: museum@seesen.de

26.03.2022