25.000 Euro Prämie für neuen Kinderarzt
Die Stadt Seesen möchte auf der Suche nach einem neuen Kinderarzt im Stadtgebiet nun auch finanzielle Anreize schaffen: Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses haben beschlossen, eine Prämie in Höhe von 25.000 Euro zu zahlen, sollte sich ein Kinderarzt in der Sehusastadt ansiedeln. „Die medizinische Versorgung unserer Kinder steht an oberster Stelle“, so Bürgermeister Erik Homann, selbst Vater von vier Kindern. „Es ist schlicht nicht zumutbar, mit einem kranken Kind nach Osterode oder weiter fahren zu müssen – weder den Kindern noch den Eltern.“
Die Situation ist ernst: Aktuell verfügt eine Seesener Praxis zwar noch über den Kinderarztsitz der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN). Nachdem die dort ansässige Kinderärztin jedoch im Oktober 2021 gegangen ist, bleibt der Sitz nur noch ein halbes Jahr bei dieser Praxis. Sollte sich kein Nachfolger finden, wird der Sitz für den gesamten Landkreis Goslar neu ausgeschrieben – wenn sich also ein Kinderarzt lieber in Goslar statt in Seesen ansiedeln möchte, wird der Sitz möglicherweise dorthin verlegt.
Die Entscheidung fällt letztlich der Zulassungsausschuss Göttingen oder Braunschweig. „Die KVN ist für die Bedarfsplanung zuständig und sorgt dafür, dass die Regionalverteilung passt“, erklärt Steffen Pallinger, Kreisstellenvorsitzender der Kreisstelle Gandersheim-Seesen. Laut Bedarfsplan gibt es im Gebiet rund um Seesen zur Zeit keinen Fachärztemangel – einzig der Bedarf an Kinderärzten und Neurologen ist laut Plan nicht gedeckt.
Seit Bekanntwerden der Problematik bemüht sich die Stadt in enger Zusammenarbeit mit Steffen Pallinger und der KVN um einen neuen Kinderarzt für Seesen. In intensiven Gesprächen wurden sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft. „Kurzzeitig gab es jemanden, der sich hier ansiedeln wollte. Leider hat sich die Person anderweitig entschieden“, berichtet Homann. Nun möchte die Stadt finanzielle Starthilfe leisten. „Wir sind bereit, einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt, der sich in Seesen niederlässt, eine Prämie in Höhe von 25.000 Euro zu zahlen und hoffen so die vakante Stelle schnell besetzen zu können.“