Adam Woda verabschiedet
Im Rahmen einer Feierstunde im Rathaus der Stadt Seesen hat Bürgermeister Erik Homann den langjährigen Baubetriebshof-Mitarbeiter Adam Woda mit Wirkung zum 30. September in den Ruhestand verabschiedet. „Wir möchten mit unserem Verabschiedungsritual auch einfach mal Danke sagen für all die Jahre, die Sie im Dienste der Stadt Seesen tätig waren“, honorierte Homann die lange Tätigkeit von Adam Woda. Insgesamt 24 Jahre leistete er auf dem Baubetriebshof „kontinuierliche Arbeit“ und zeigte dabei „überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft“, wie es in der Personalakte vermerkt wurde. Dabei war der Start für Adam Woda keinesfalls ein leichter: 1958 in Polen geboren hat er dort seine Ausbildung zum Zimmermann gemacht und musste sich bereits in jungen Jahren durchsetzen. „Ich wollte schon immer eine Ausbildung zum Zimmermann machen, sollte aber im Ausbildungsbetrieb immer nur saubermachen. Aber ich wollte etwas lernen, also habe ich meine Meinung gesagt. Das hat zum Glück geholfen“, erinnert sich Adam Woda. Insbesondere das Praktikum im tiefsten polnischen Winter war hart: „Das war da nicht so wie hier. Wir mussten bei minus 30 Grad raus.“ Doch das sollte nicht die größte Herausforderung gewesen sein: Gemeinsam mit seiner Frau ist er einige Jahre später als Spätaussiedler nach Deutschland gekommen und musste zunächst Deutsch lernen – denn das war damals in Polen nicht erwünscht. „Ein Jahr lang besuchte ich eine Sprachschule in Braunschweig, das war wirklich hart. Es ist besser, direkt mit den Menschen zu sprechen“, erklärt Woda.
Gelegenheit dazu bekam er in einem ehemaligen Seesener Betrieb, in dem er acht Jahre lang als Tischler tätig war, bevor er zunächst befristet auf dem Baubetriebshof der Stadt anfing. Im Jahr 2001 kam dann endlich der lang ersehnte unbefristete Arbeitsvertrag. An diesen besonderen Moment erinnert sich Adam Woda ganz genau: „Ich arbeitete damals gerade auf einem Bolzplatz, als ein Kollege vorbeikam und mir den Vertrag brachte. Ich hab‘ ihn direkt noch vor Ort unterschrieben.“ Seitdem war Adam Woda aus der Tischlerei des Bauhofs nicht mehr wegzudenken, war fast bei jedem Sehusafest dabei und sammelte im Laufe der vielen Jahre nicht nur ein beachtliches fachliches Know-How, sondern mit seiner stets hilfsbereiten Art auch Freunde. So erhielt der sympathische Tischler während der Verabschiedung nicht nur das traditionelle Niedersachsenross aus Porzellan, sondern auch einen kleinen Gruß aus den Kindertagesstätten, in denen er oft tätig war. „Du bist auch in Zukunft immer herzlich bei uns auf dem Bauhof willkommen“, verabschiedete sich der Leiter des Baubetriebshofes, Thorsten Vollbrecht, von seinem Kollegen. Die Stadt Seesen wünscht Adam Woda für den wohlverdienten Ruhestand alles Gute und bedankt sich auch auf diesem Weg noch einmal für die stets zuverlässige Arbeit zum Wohle der Stadt.