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Krimi-Lesung im Museum

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Das Städtische Museum Seesen

Jean François Durand hat wieder einmal zugeschlagen. Sein neuer Kriminalroman "Danse Macabre" ist fertig. Der vierte Roman der Achenbach-Folge führt den Leser wieder nach Wien. Einmal mehr ist es Professor Dr. Siegfried Achenbach, der als Kunstgeschichtler und Historiker gefordert ist, in einer Mordserie analytisch zu denken. Seine Neugierde führt ihn während eines Bergurlaubs in den Stubaier Alpen in Tirol in eine gefährliche Kettenreaktion an Ereignissen.
Auf einem Forstweg zu einer Berghütte oberhalb des Gschnitztals wird sein ausgebranntes Auto mit einer verkohlten Leiche gefunden. Achenbachs Versuch, nach Wien zu seiner Familie zurück zu kehren, wird zu einem Irrweg durch tschechische Wälder und in die Wiener Unterwelt. Überall, wo er auftaucht, schlägt auch der Serienmörder zu. Das berühmte Gemälde des Tiroler Malers Albin Egger-Lienz mit dem Titel "Totentanz Anno Neun" ist zeitgleich aus dem Auktionshaus "Dorotheum" in Wien gestohlen worden. Achenbach wittert Zusammenhänge. Seine Recherchen führen ihn und die Polizei in mörderische Verbrechen des 2. Weltkriegs zurück. Der unbekannte Täter scheint sich auf einem Rachefeldzug zu befinden.

Jean François Durand, gefragt, ob das neue Werk wieder ein typischer WIEN-Krimi sei, sagt dazu: "Selbstverständlich, ich kenne  die meisten Personen und ihre  ihre Biografien. Und die Personen stammen aus Wien. Der Roman ist aber kein typischer Krimi, denn gleiches Gewicht neben der Mordaufklärung hat wieder die Kunst, haben die Stadt-Kulissen, die überall sichtbaren geschichtlichen Stätten zwischen Römerlager, Mittelalter und Barock, Gründerzeit, Jugendstil und Heldenplatz. Das Kulinarische kommt nicht zu kurz.

Doch der Roman ist ein typischer Krimi, weil er - wo denn sonst? - nirgendwo anders als in Wien dem Morbiden so nah begegnet. Etwas kafkaesk ist er schon. Es sind Totentänze, die der Leser erleben wird, nicht nur im Gruselkabinett des Wurstlpraters, nicht nur in den unterirdischen Bereichen des Hades. Dazu kommen die unfassbaren Kriegsszenen der Vergangenheit, und plötzlich wird Butscha bei Kiew sehr sehr aktuell."
Der Autor will weiterhin als Person incognito bleiben. Der Seesener Joachim Frassl hat erneut als Herausgeber fungiert und seinem Freund den Weg auf den Buchmarkt geebnet. Die Suche nach der Identität des Täters oder der Täter führt sowohl das Kriminalteam um Kom-missar Brunner als auch Achenbach und seine Partnerin Annmarie in gefährliche rechtsradikale Gegenden.
Ganz nebenbei bekommt der Leser Einblicke in die Wiener Beisln, Heurigenlokale und Caféhäuser. Er wird mit Schmäh und Ironie durch morbide Welten geführt. Schwarzer Humor beendet manch ein geschriebenes Kapitel. Der Roman ist Kulturführer zu weniger bekannten Orten Wiens, die Kieberer der Polizei dringen auf der Suche nach dem Täter auch in die NS-Vergangenheit der Donaustadt vor.

Die Inhalte der Story basieren auf historischen Fakten, die Kunstwerke und ihre Geschichten ebenfalls. Die Handlungen und die meisten Personen jedoch sind aus den Ideen des Monsieur Durand erwachsen. Er meint dazu: "Meine Texte sind durchaus boshaft, aber doch auch liebenswürdig, sie sind oft bitterernst, aber giftig lebendig ist der Humor, satirisch gemeint und doch real und eigentlich unglaublich. 'Der Tod, das muss ein Wiener sein', sang Georg Kreisler. Der Tod als Teil des Lebens, der Hang zum Schmäh mit der Heftigkeit im schwarzen Humor. Wien hat den riesigen Zentralfriedhof mit den Pompfünebrern, der 'Jedermann' bleibt für Salzburg."
Das Taschenbuch umfasst ca. 410 Seiten und ist für 14 € im Seesener Buchhandel ab sofort zu erwerben.
Am Dienstag 12. September 2023 um 19 Uhr wird das Buch mit einer Lesung im Städtischen Museum in Vertretung des Autors durch Joachim Frassl vorgestellt.

05.09.2023