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Chris Naujok macht weiter!

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Berufung Chris Naujok

Die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte der Stadt Seesen, Chris Naujok, wurde von Bürgermeister Erik Homann für weitere fünf Jahre in ihr Amt berufen. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir mit Frau Naujok eine so engagierte Persönlichkeit gefunden haben, die ihre Aufgabe wirklich in außergewöhnlich hohem Maße erfüllt“, lobte Homann die bisherige Arbeit der Behindertenbeauftragten.

Dass der Begriff eigentlich in „Beeinträchtigten-Beauftragte“ umbenannt werden müsste, darüber sind sich Chris Naujok und Bürgermeister Erik Homann schnell einig. Eine Umbenennung würde auch der Vielfalt der Aufgaben gerecht werden: „Ich helfe nicht nur Menschen mit einer dauerhaften körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung, sondern bin auch für diejenigen da, die von einer Erkrankung betroffen sind und den Wunsch haben, mit mir zu sprechen.“ Auch den Angehörigen nimmt Chris Naujok viel Arbeit ab, in dem sie beispielsweise bei Behördengängen hilft oder Kontakt zu Sanitätshäusern und Krankenkassen aufnimmt. Vor-Ort-Besuche stehen bei der gelernten Arzthelferin und Dialysekrankenpflegerin ebenfalls häufig auf dem Terminplan, auch bei Menschen, die mit ihrem Alltag schlicht überfordert sind und ihre Hilfe benötigen. „Ich versuche bei Problemen und Sorgen immer zielgerichtet und ergebnisorientiert zu helfen“, erklärt sie. Geschätzt wird sie dabei nicht nur von den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre pragmatische und unkomplizierte Art. „Manchmal trifft man sich in der Stadt. Dann geht der Daumen hoch und ich weiß, dass die Bemühungen mit Unterstützung der Behörden zu einem positiven Ergebnis für die betroffene Person geführt haben. Das freut mich natürlich“, so Chris Naujok.

Auch in der Stadt konnte sie eine wichtige Veränderung mit auf den Weg bringen: Die Errichtung einer öffentlichen WC-Anlage auf dem Jacobsonplatz, die auch für Menschen mit Beeinträchtigungen gedacht ist. Die Anlage wird nach noch ausstehenden Arbeiten in absehbarer Zeit für die Benutzung zugänglich sein.  

In Eigeninitiative haben zwei Geschäfte in der Innenstadt barrierefreie Eingänge geschaffen, die auch mit einem schweren Rollstuhl gut passierbar sind. „Das ist wirklich eine erfreuliche Entwicklung“, findet auch Bürgermeister Erik Homann. „Kleine Veränderungen können manchmal schon viel zur Inklusion beitragen.“

Weiterhin ist Chris Naujok auch im Inklusionsbeirat Goslar des Landkreises Goslar tätig. Die Mitglieder des Inklusionsbeirates treffen sich acht bis zehn Mal im Jahr in Räumlichkeiten des Landkreises in Goslar. Der Inklusionsbeirat beschäftigt sich mit inklusiven Belangen, welche unter anderem die Bereiche des Öffentlichen Nahverkehrs, der schulischen Bildung und das selbstbestimmte Wohnen von Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Beeinträchtigungen betreffen. Der letztgenannte Punkt liegt Chris Naujok besonders am Herzen, denn in Gesprächen mit Erziehungsberechtigten hat sie von beeinträchtigten jungen Erwachsenen erfahren, dass es den Eltern mitunter sehr schwer fällt, ihre Kinder loszulassen.

„Auf dem Weg des Erwachsenwerdens und der alltäglichen, möglichst selbstbestimmten Lebensführung braucht es aus diesem Grund in der Begleitung der Eltern als auch der Heranwachsenden viel Einfühlungsvermögen und Zuspruch, um alle Beteiligten im Prozess des schrittweisen Loslassens und der eigenständigen Lebensgestaltung zu unterstützen. Im Rahmen der Inklusion sollten wir im alltäglichen Leben ein größeres Augenmerk für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen entwickeln, weil wir uns oftmals zu wenig in deren Situation hineinversetzen können und vielleicht auch in manch einer Begegnung verunsichert sind“, erklärt Naujok. Im Rahmen der Berufung für weitere fünf Jahre bedankte sie sich für die gute Zusammenarbeit und das entgegengebrachte Vertrauen.

Wer selbst Unterstützung benötigt, kann sich zunächst telefonisch unter der neuen Nummer 0170 11 281 29 bei Chris Naujok melden.

03.08.2023