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Friedhof Seesen: Alte Linde von Pilz befallen

Bild vergrößern: Die alte Linde muss beschnitten werden.
Die alte Linde muss beschnitten werden.

Die große Linde auf dem Stadtfriedhof ist ein beliebter Ort für die Wahl der letzten Ruhestätte, viele Menschen möchten unter dem Blätterdach des jahrhundertealten Baums begraben werden. Doch die Blätter werden immer kleiner: „Bei unserer turnusgemäßen Baumkontrolle haben wir festgestellt, dass die Linde von einem Pilz befallen ist und Teile der Krone bereits abgestorben sind. Die Krone kann nicht mehr genug mit Nährstoffen versorgt werden“, erklärt Andreas Brünig vom Baubetriebshof der Stadt Seesen. Die Folge sind zunächst kleinere Blätter bevor die Spitzen nach und nach absterben. Um den beliebten Baum noch möglichst lange zu erhalten, wurde ein Baumgutachter zu Rate gezogen. Ergebnis: Rund 20 bis 25 Prozent der Krone müssen eingekürzt werden. „Wir konnten für die Durchführung der aufwendigen Arbeiten die Forstschule Münchehof gewinnen“, so Brünig. Für Forstwirtschaftsmeister Lutz Möhring vom Niedersächsischen Forstlichen Bildungszentrum eine Win-Win-Situation: „Solche Aufträge nehmen wir immer gerne an, da wir stets auf der Suche nach Übungsobjekten wie dieser alten Linde sind. Hier müssen wir zusätzlich noch besonders auf die Grabstätten achten, das ist ebenfalls eine Herausforderung.“ Gemeinsam mit acht Teilnehmern eines Lehrgangs und mit Hilfe von zwei Hubsteigern hat er die Krone des Baums schließlich eingekürzt. Die Gräber wurden zuvor mit stabilen Paletten abgedeckt, um einen Schaden durch herabfallen Äste zu verhindern. Der Pilzbefall konnte durch den Beschnitt zwar nicht aufgehalten werden, jedoch kann die Linde so nun noch mehrere Jahre stehen bleiben und vielen Seesenern weiterhin als letzte Ruhestätte dienen.  

21.06.2023