Very british: Autor David Fermer liest für Oberschüler
Englischunterricht der besonderen Art haben fünf Klassen der Oberschule Seesen am Mittwochvormittag erhalten: Die Zehntklässler haben eine Lesung des britischen Autors David Fermer im Bürgersaal des Jacobson-Hauses besucht. Fermer verstand es, das Interesse der Schülerinnen und Schüler auf eine lockere Art zu gewinnen und berichtete zunächst von seiner eigenen Schulzeit auf einer Jungen-Schule in der Nähe der bekannten Stadt Windsor. Ganz british-like gehörte zu seiner Schuluniform natürlich eine Krawatte – gemeinsam mit Fermer knotete ein Schüler schließlich seinen eigenen Knoten. Schmunzeln mussten die Zuhörerenden auch, als Fermer von seinem Deutschunterricht erzählte, denn mit den Artikeln steht der Brite auf Kriegsfuß. „Es ist sehr verwirrend. Ihr unterteilt alles in männlich, weiblich und Neutrum. Es heißt die Brücke, aber ich stehe nicht auf die Brücke. Ich stehe auf der Brücke. Warum?“ Die Frage konnte ihm keiner aus dem Publikum beantworten.
Nicht nur menschlich spricht Fermer die Jugendlichen an, auch durch seine Bücher findet er einen Draht zu den Teenagern. So hat er beispielsweise alte Klassiker wie Frankenstein umgeschrieben, um sie auch Jugendlichen zugänglich zu machen. Seine eigenen Geschichten schreibt er teilweise auf Deutsch, teilweise auf Englisch und integriert QR-Codes in seine Bücher. „Die könnt ihr mit dem Handy einscannen und euch zu den verschiedenen Charakteren Videos ansehen“, erklärt Fermer. Gelesen hat er aus seinem Buch „California Dreaming: 100 geniale Tage in San Diego“, in dem der 17-jährige Valentin nach der Trennung von seiner Freundin für drei Monate nach Südkalifornien reist um seinen Liebeskummer zu überwinden.
Möglich gemacht wurde dieser besondere Englischunterricht durch das TRAFO-Programm, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, sowie der Büchereizentrale Niedersachsen in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei Seesen.