Park der Generationen: Rahmenplan vorgestellt
Der Park der Generationen – die grüne Lunge Seesens mitten in der Stadt – soll sowohl für Bürger als auch Touristen attraktiver werden. Welche Einzelmaßnahmen die Stadt ergreifen kann, hat das Landschaftsarchitekturbüro Gasse, Schumacher und Partner gemeinsam mit einer eingerichteten Lenkungsgruppe aus Politikern und Verwaltungsmitarbeitern erarbeitet.
In dieser Woche wurde den Seesener Bürgerinnen und Bürgern eine mögliche Rahmenplanung präsentiert. „Wir möchten Sie bereits zu Beginn des Projekts mitnehmen und Sie daran teilhaben lassen. Es handelt sich hierbei lediglich um eine grobe Rahmenplanung mit unterschiedlichen Varianten“, begrüßte Bürgermeister Erik Homann die rund 70 Einwohner im Bürgersaal. Schon jetzt steht fest, dass nicht alle Maßnahmen gleichzeitig umgesetzt werden können: „Geplant sind viele kleinere Vorhaben, für die wir Fördermittel akquirieren können um unseren Haushalt zu entlasten. Die Umsetzung soll daher stufenweise erfolgen.“
Nach eingehender Besichtigung und Analyse des Areals sowie Gesprächen mit den beteiligten Organisationen wie St. Vitus, der Kirche oder auch dem Historienfestverein hat Landschaftsarchitekt Martin Gasse mit seinem Team insgesamt 14 mögliche Maßnahmen herausgearbeitet. „Vorab müssen wir aber festhalten, dass der Park bereits in einem sehr angenehmen Zustand ist. Es gibt aber an der ein oder anderen Stelle durchaus Optimierungsbedarf“, stellte Landschaftsarchitekt Martin Gasse gleich zu Beginn der Bürgerinformations-Veranstaltung fest. Das betrachtete Areal erstreckt sich dabei nicht nur über den bisherigen „Park der Generationen“, sondern bezieht auch die Flächen hinter dem Amtsgericht sowie schräg gegenüber des Schützenplatzes mit ein.
Die Maßnahmen im Überblick:
Adventure Golf
Wie bereits beschrieben gibt es im Bereich der jetzigen Skateranlage mehrere Gestaltungsansätze. So könnte die Skateranlage auch an anderer Stelle errichtet werden und der Bereich der jetzigen Minigolfbahn erweitert werden, um eine Adventure Golf Anlage zu installieren. Die Bahn könnte thematisch zum Beispiel an das Sehusafest angelehnt sein.
Parken und Anbindung an die Innenstadt
Zum jetzigen Zeitpunkt dient der Haupteingang zum Park an der B248 als Parkplatz – die Situation könnte wesentlich optimiert werden, wenn die in die Jahre gekommenen und nicht mehr genutzten Bosselbahnen unterhalb des Minigolfplatzes als Parkplatz umfunktioniert würden. Die Promenade in Richtung Park wäre so wesentlich ansprechender. Generell empfehlen die Landschaftsarchitekten, den Verkehr zum Museum auf eine Nutzung für Brautpaare, Anlieferungen und für Menschen mit Beeinträchtigungen zu beschränken.
Infostelen
Das Prinzip der am Erdfall aufgestellten Infostele könnte in dieser Form auch an den Resten der historischen Wallanlage fortgeführt werden.
Skaterplatz
Sollte der Minigolfplatz zum Adventure-Golf umgebaut werden, könnte die jetzige Skateranlage auf die Wiese unterhalb der B248 an der alten Wallanlage umziehen. Denkbar wäre hier die Terrassierung des Geländes, sodass auf unterschiedlichen Ebenen geskatet werden könnte und der Hang genutzt werden kann. Dadurch würden Rundkurse verschiedener Schwierigkeitsstufen entstehen. Auch die Integration eines Basketballfeldes oder eines Bolzplatzes wäre auf diesem Gebiet möglich.
Schaffung einer Parkidentität
Kleine Stelen aus Naturstein sollen die Haupt- und Nebeneingänge zum Park markieren. Um eine Parkidentität zu schaffen könnte auch der allgemeine Name „Park der Generationen“ durch einen prägnanteren, Seesen-spezifischen Namen wie „Sehusa-Park“ ausgetauscht werden.
Schützenplatz
Die nicht vom Feuerwehr-Neubau betroffene Fläche soll zu einem Wohnmobilstellplatz umgewandelt werden. Baumreihen könnten den Platz einfrieden und für eine klare Raumkante sorgen.
Bereich St. Vitus
Um die Aufenthaltsqualität zu steigern, können mehr Bänke und Tische rund um den Schlossteich installiert werden, die zum Picknick einladen. Auch die Bepflanzung sollte überdacht werden: So können die Bäume beispielsweise mit immergrünen Gräsern unterpflanzt werden oder es könnten Blütenstauden gesetzt werden.
Spielplatz an der Seckau
Zwischen der Seckau und dem Gesundheitszentraum wäre die Errichtung eines neuen Themen-Spielplatzes denkbar, der insbesondere für Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren geeignet ist. Der Spielplatz könnte unter einem besonderen Motto wie beispielsweise „Fliegen“ stehen und verschiedene Seilbahnen beinhalten. Auch andere thematische Schwerpunkte wie „Springen“ oder „Schaukeln“ sind mit außergewöhnlichen Spielgeräten gut umsetzbar.
Schlossteich
Um den Blick vom Jagdschloss auf die Wasserfläche zu öffnen, muss der Schilf-Bewuchs auf dem Teich reduziert werden. Durch eine Uferbepflanzung von Wasserpflanzen mit Blühaspekt könnte die Wasserfläche optisch ansprechender gestaltet werden.
Park am Erdfall
Durch den Erdfall im Sommer 2022 ist hinter dem Amtsgericht ein schöner kleiner Park mit Teich entstanden. Entlang des neu angelegten Weges sollen Bänke aufgestellt werden, die Rasenfläche könnte zu einer Blühwiese umgewandelt werden, die zahlreichen Insekten ein neues Zuhause bieten kann.
Vegetation
Grundsätzlich ist der Park bereits in einem guten Pflegezustand, wie die Landschaftsarchitekten festgestellt haben. Die kleinteiligen Beete mit Gehölzen sind jedoch sehr pflegeaufwändig und könnten durch jahreszeitliche Blütenhochpunkte ersetzt werden. Auch die Wege könnten durch die Rücknahme von Gehölzen, die sich hier jährlich ausbreiten, geöffnet und durch wegbegleitende Blütenbänder freundlicher gestaltet werden. Das Farbthema im Park könnte sich am Seesener Wappen orientieren und in Rot, Gelb und Blau gehalten werden.
Jagdschloss / Museum
Rund um das Areal des Museums empfehlen die Landschaftsarchitekten den historischen Wallrest durch Wegnahme des Bewuchses sowie der Installation einer Info-Tafel wieder sichtbarer zu machen. Auch die vorhandene Bank auf dem Wall sollte repariert werden. Unabhängig von der Rahmenplanung werden aktuell bereits die Zuwegungen sowie der Platz vor dem Museum erneuert, da die Plattenbelege hier abgängig waren. Links des Museums könnte ein Veranstaltungsplatz mit temporärer Möblierung, Blick auf den Schlossteich sowie Fahrradbügeln entstehen. Auch hier können Tisch- und Bankkombinationen mit Sonnenschutz zum Verweilen einladen.
Skateranlage
Grundsätzlich bestehen im Bereich der Skateranlage verschiedene Nutzungsmöglichkeiten – abhängig davon, wie und ob der Betrieb der Minigolfanlage fortgeführt wird. Eine denkbare Variante wäre, den Bereich um das Areal der jetzigen Minigolfanlage zu erweitern und hier neben Obstacles und Hügeln zum Skaten auch eine Terrasse mit Kiosk sowie eine Fläche für Balancieren oder Calisthenics zu schaffen. Eine Stützmauer mit überdachter Tribüne könnte die Skateranlage in westlicher Richtung zum restlichen Park abgrenzen.
Kleinkindspielplatz neben dem Museum
So geht es weiter:
Nachdem die Maßnahmen einem großen Publikum präsentiert worden sind, wird der Rahmenplan nun um die Anregungen, Wünsche und Ideen der Bürgerinnen und Bürger ergänzt. Zentral ist die Frage nach einem weiteren Betrieb der Minigolfanlage, die in einem Gespräch mit dem jetzigen Betreiber möglichst zeitnah geklärt wird. Im Februar trifft sich dann die Lenkungsgruppe um den aktualisierten Rahmenplan zu besprechen und eine Empfehlung an die politischen Gremien abzugeben, welche Maßnahme zunächst umgesetzt werden könnte.