Bürgerhaus Seesen - Die Geschichte der Jacobsonschule
Baugeschichte
Grundriss des Schulgeländes, 1922
Die Zahlen werden im Text erläutert
Im März 1801 kaufte Israel Jacobson vom Bier- und Branntwein Inspektor Friedrich Leopold Meyer ein Budenhaus mit Hintergebäuden, Garten, Bäumen und Gerechtigkeiten an der damaligen Junkernstraße (1).
Das erste Schulgebäude, 1801
Am 3.7.1801 genehmigte Herzog Karl Wilhelm Ferdinand den Betrieb einer Schule für arme Judenkinder in dem umgebauten Haus. Trotz mehrerer Einsprüche des Seesener Magistrats begann im September 1801 der Schulbetrieb, im Oktober bezogen die ersten Internatsschüler die Schlafräume.
1808 vergrößerte ein Anbau das Schulgebäude, 1838-39 blieb die Schule wegen umfangreicher Umbauten geschlossen.
Die Schule nach dem ersten Umbau, 1839
Nach 1847 wurde ein als Schlafsaal genutzter Flügel (2) angebaut.
Schlafsaal um 1900
Schlafraum um 1934
Ab 1862 wurden die Schulräume neu gestaltet: Bänke ersetzten die stufenförmige Anordnung. Die Zöglinge erhielten ein Wohnzimmer" als Aufenthaltsraum, da zuvor nur die Klassenräume zur Verfügung gestanden hatten. Nach der staatlichen Anerkennung als Realschule 1870 stiegen die Schülerzahlen, so dass Neubauten nötig wurden.
Ein Klassenraum um 1900
In den Jahren von 1889 bis 1899 veränderten weitere Um- und Neubauten das Gesicht der Schule. Das Alumnat wurde als Schülerwohnheim mit Klassenzimmern, Anbau und Wandelhalle (7-9) neu errichtet, an der Stelle des abgerissenen Internats wurde ein Garten angelegt. 1898 erhielt der Direktor ein neues Wohnhaus (12), das mit dem Schulgebäude durch einen Gang über dem Eingangsportal verbunden war.
Ansicht der Schulgebäude vom Schulhof, 1889
Schulgebäude, Wohnhaus des Direktors und Synagoge, 1899
Eine Turnhalle (11) ersetzte den alten Turnsaal (5) und das alte Wasch- und Badehaus (4). Ein Gebäude mit drei Krankenzimmern, einer Waschküche und Wirtschaftsräumen (10) vervollständigte 1900 die Anlage.
Innenansicht der Turnhalle
Außenansicht der Turnhalle
1872/73 wurden die alten Gebäude teilweise abgebrochen und das Schulgebäude an der Jacobsonstraße (6) errichtet.
Mit der Verstaatlichung der Schule am 15.12.1921 gingen Grundstücke und Gebäude in den Besitz des braunschweigischen Landesfiskus über. Durch das neue Schulverwaltungsgesetz fiel der Grundbesitz 1954 an den Landkreis Gandersheim.