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16.05.2019

Von Seesen nach Tansania und Kenia: Stadt spendet Equipment

Bild vergrößern: Gerätewart Timo Hurlemann (l.) packt gemeinsam mit Fachbereichsleiter Uwe Zimmermann (r.) die Spende in den Bus. Marco Honecker vom European Support Team freut's.
Gerätewart Timo Hurlemann (l.) packt gemeinsam mit Fachbereichsleiter Uwe Zimmermann (r.) die Spende in den Bus. Marco Honecker vom European Support Team freut's.

Die Stadt Seesen spendet als Trägerin der Freiwilligen Feuerwehr einen Teil ihrer Ausrüstung für den Aufbau von Feuerwehren in Tansania und Kenia. „Die Ausrüstung ist nach dem Einsatz bei den Felswerken in Münchehof durch den Kalk nach deutschen Standards unbrauchbar geworden“, erklärt Uwe Zimmermann, Fachbereichsleiter Ordnung. Die Atemschutzgeräte mit Zubehör sind zwar voll funktionsfähig, dürften aber aufgrund der Kontamination mit Kalklauge nicht mehr von deutschen Feuerwehren verwendet werden. An anderer Stelle werden die Geräte dagegen dringend gebraucht: Nach einer Anzeige meldete sich das European Support Team, eine ehrenamtliche Hilfsorganisation, die ein funktionierendes Feuerwehr- und Rettungsdienst-System in Tansania und Kenia aufbauen möchte.

„Wir sind eine gemeinnützige Organisation und auf Spenden angewiesen“, erklärt Pressesprecher Oliver Elsner. Die Spende aus Seesen umfasst insgesamt rund 30 Atemschutzgeräte, 80 Atemschutzmasken mit entsprechenden Dosen und 35 Feuerwehrgurte. „Das ist schon eine ganze Menge“, freut sich Elsner. Sein Kollege Marco Honecker aus Hannover hat das Equipment in Seesen abgeholt.

Ein Teil der Geräte geht direkt nach Karagwe im Norden Tansanias, der andere Teil wird bis zum Ende des Jahres eingelagert und dann in einem Container gemeinsam mit anderen Spenden nach Kilifi County in Kenia verschifft. Beide Projekte sind dringend auf Unterstützung angewiesen, da die Effizienz trotz größter Bemühungen der Wehrleute aufgrund der miserablen Ausstattung stark eingeschränkt ist. So ist die Feuerwache in Karagwe mit ihren sieben hauptamtlichen Kräften für eine Fläche von mehr als 7.500 km² und rund 650.000 Einwohnern zuständig – ausgestattet ist die Wache mit einem alten japanischen Tanklöschfahrzeug, das 1.000 Liter Wasser fasst.

Insgesamt dauert ein Projekt, also der Aufbau einer Feuerwehr, rund fünf Jahre. In den ersten beiden Jahren wird zunächst eine Bestandsaufnahme gemacht und das Material besorgt. Außerdem fliegen Ausbilder aus Deutschland in die Gebiete und schulen die dortigen Feuerwehrkollegen. „Wir schulen dort auf Niveau der Basisausbildung einer Freiwilligen Feuerwehr in Deutschland“, erklärt Elsner, der selbst bei der Berufsfeuerwehr in Düsseldorf arbeitet. Im dritten Jahr wird dann nachgebessert und abgefragt. Anschließend kann mit den Sonderausbildungen wie zum Beispiel der Wasserrettung oder auch dem Verhalten bei einem Gefahrguteinsatz begonnen werden. So soll nach und nach ein stabiles Feuerwehrsystem aufgebaut werden.

Mehr Infos über die Projekte des European Support Teams gibt es hier: https://est-africa.com/start.html