Seiteninhalt
11.12.2018

Hochwasser: „Wir ziehen an einem Strang“

Bild vergrößern: Der Saal im "Alten Rathaus" war voll.
Der Saal im "Alten Rathaus" war voll.

Die Maßnahmen zum Hochwasserschutz in Rhüden und Bornhausen nehmen Formen an: „Die Nette soll im Jahr 2020 aufgeweitet werden, mit dem Bau des Rückhaltebeckens kann nach jetzigem Planungsstand voraussichtlich im Jahr 2021 begonnen werden. Unsere Schätzungen beruhen auf Erfahrungswerten“, sagte Bürgermeister Erik Homann gleich zu Beginn der Informationsveranstaltung in Rhüden am Dienstagabend. Die Stadt hatte zur zweiten Auflage der offenen Fragerunde in die Gaststätte „Zum Rathaus“ eingeladen – wie im vergangenen Jahr waren der Einladung viele Rhüdener und Bornhäuser gefolgt.

Zusage der Finanzierung

Neben Bürgermeister Homann beantworteten Ortsbürgermeister Detlef Gelbe aus Bornhausen und sein Kollege Frank Hencken aus Rhüden gemeinsam mit dem für die beiden Maßnahmen zuständigen Ingenieur Uwe Metzing die Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Für den Landkreis war Fachbereichsleiter Thomas Walter anwesend – Landrat Thomas Brych verfolgte das Gespräch zwar aus dem Publikum, musste aber vor allem beim Thema Finanzierung Rede und Antwort stehen. „Ich habe sowohl von Umweltminister Olaf Lies als auch von allen Fraktionen die Zusage zur Finanzierung. Die Gelder werden aufgestockt“, so Brych. Insgesamt sollen der Bau des Rückhaltebeckens und die Aufweitung der Nette rund zehn Millionen Euro kosten – das Land hat seine Unterstützung zugesichert.
Im Laufe des Gesprächs wurde der Planungsstand zu den jeweiligen Schutzmaßnahmen erläutert. „Die Nette wird auf einer Länge von etwa 1.700 Metern aufgeweitet. Inzwischen liegen die Ergebnisse der Umweltverträglichkeitsprüfung vor und wir können die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren beim Landkreis einreichen“, erklärte Uwe Metzing. „Im August könnte es dann den Erörterungstermin geben“, so Thomas Walter vom Landkreis.

Ahlerbach und Rotte

Bedenken hatten einige Bürgerinnen und Bürger im Zuge der Aufweitung mit Blick auf den Ahlerbach, der entgegen des Stroms in die Nette mündet. „Wir bauen die Einleitung des Ahlerbaches in die Nette so um, dass er mit dem Strom fließen kann“, beruhigte Metzing. Der Rückstau würde dadurch verringert werden.

Ein Rückstau des Wassers in der Rotte, die ebenfalls in die Nette fließt, soll auch verhindert werden: „Die Rotte muss wieder in einen vernünftigen Zustand gebracht werden. Da kümmert sich die Stadt drum“, so Bürgermeister Erik Homann.

„Wir ziehen an einem Strang“

Besonders positiv konnte die Einigung mit der Interessengemeinschaft Talsperre Bornhausen in Bezug auf die Naturschutzuntersuchungen hervorgehoben werden. „Wir haben uns alle an einen Tisch gesetzt und konstruktiv die einzelnen Vorschläge diskutiert. Wir ziehen an einem Strang“, erklärte Homann. Nach Abschluss der Kartierung und dem Planfeststellungsverfahren kann im Jahr 2021 mit dem Bau des Rückhaltebeckens begonnen werden. Die Stadt wird auch weiterhin in regelmäßigen Abständen Informations-Veranstaltungen ausrichten, bei der die Beteiligten den aktuellen Fortschritt erörtern. Auch außerhalb dieser Info-Abende sind die Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, ihre Fragen zu stellen.