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15.03.2019

Email für dich: Neue Ausstellung mit Emaille-Arbeiten von Hans-Werner Matthias

Bild vergrößern: An diesem Abend wurden die Handys gezückt und viele Fotos gemacht.
An diesem Abend wurden die Handys gezückt und viele Fotos gemacht.

„Suche und Möglichkeiten“ heißt die neue Ausstellung im Städtischen Museum Seesen, die am Donnerstagabend eröffnet wurde. Sie zeigt Emaille-Werke des Künstlers Hans-Werner Matthias, der aus dem ursprünglich industriellen Material eindrucksvolle Bilder mit kräftigen Farben und prägnanten Formen zaubert, „vom Kochtopf zum Kunstwerk“ quasi, um es mit den Worten von Laudator Sidney Gromnica zu beschreiben.

Schnell wird deutlich, warum die Ausstellung den Titel „Suche und Möglichkeiten“ trägt: „Man muss bei der Arbeit mit Emaille experimentieren und arbeitet losgelöst von technischen Vorgaben“, erklärt der Künstler. Bei 850 Grad brennt Hans-Werner Matthias seine Werke, dabei verändern sich die Farben, wechseln teilweise sogar von Gelb zu Rot. „Es ist immer ein Ereignis und ein Heranarbeiten an das Produkt.“ Eben eine stete Suche nach neuen Möglichkeiten. Manchmal dauert die Suche etwas länger, zum Beispiel, wenn es für den perfekten Farbton mehrere Brandproben braucht. Vor allem die Erfahrung des aus Gernrode stammenden ehemaligen Werkstattleiters der Emaille- und Siebdruckwerkstatt an der „Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle“ ist da von großem Vorteil.

Bild vergrößern: Von links: Laudator Sidney Gromnica, Künstler Hans-Werner Matthias und der Leiter des Städtischen Museums Seesen Dirk Stroschein.
Von links: Laudator Sidney Gromnica, Künstler Hans-Werner Matthias und der Leiter des Städtischen Museums Seesen Dirk Stroschein.

"Wie Zucker"

„Irgendwann weiß man genau, welche Pigmente man für einen bestimmten Farbton mischen muss“, so Matthias. Ist die Mischung perfekt, trägt er das Granulat auf das Stahlblech auf. „Das fühlt sich an wie Zucker“, erklärt er. Schließlich wird das Bild im sogenannten Muffelofen gebrannt – auch hier hält das Material so einige Tücken bereit: Ist das Werk zu lange im Ofen, brennt das Material ein und wölbt sich nach innen. „Gerade bei Schrift ist das sehr unschön, wenn sie konkav wird.“ Deshalb ist auch hier Fingerspitzengefühl gefragt. Wie er das schafft und den Hintergrund zu seinen Kunstwerken erklärt Hans-Werner Matthias in einer Künstlerführung am 28. April.

Zu sehen sind die farbenfrohen und kontrastreichen Werke im Städtischen Museum Seesen noch bis zum 5. Mai dienstags bis freitags von 11 bis 17 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen sind entweder unter der Telefonnummer 05381 48891 oder per E-Mail an museum@seesen.de erhältlich.

Bild vergrößern: Die Bilder faszinierten.
Die Bilder faszinierten.