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02.09.2019

„Perfekt gelaufen“: Klärwerk nimmt neues Becken in Betrieb

Bild vergrößern: Bürgermeister Erik Homann (l.) machte sich vor Ort ein Bild der Lage.
Bürgermeister Erik Homann (l.) machte sich vor Ort ein Bild der Lage.

Es hätte nicht besser laufen können – die Abwasserbeseitigung der Stadt Seesen hat im Zuge des zweiten Bauabschnitts ein weiteres Klärbecken in Betrieb genommen. „Der Anschluss an den Klärkreislauf war schwierig, da wir das Becken an insgesamt drei Rohre anschließen mussten“, erklärt der technische Betriebsleiter Florian Kreter. Ein Drahtseilakt, denn sitzt ein Anschluss nicht perfekt, gibt es automatisch Schwierigkeiten bei den anderen Übergängen – eine Millimeterarbeit. „Es hat wirklich alles perfekt geklappt, ich hätte es mir nicht besser wünschen können“, so Manfred Hempel-Schierz. Er hat die Bauüberwachung für den gesamten Neubau der Belebungsanlage übernommen und bereits im Dezember ein Belebungsbecken in Betrieb genommen.

Das nun neu in Betrieb genommene Becken gehört zwar ebenfalls zur Belebungsstufe, unterscheidet sich aber wesentlich zu den anderen drei Becken: Während dem Abwasser in den Belebungsbecken durch Druckluft Sauerstoff hinzugeführt wird, ist das neu gebaute sogenannte Schlammkontaktbecken anaerob – also ohne Sauerstoff. Hier wird das noch nicht gereinigte Rohabwasser mit dem Rücklaufschlamm gemischt und gleichmäßig gerührt. In diesem Prozess werden dem Abwasser die ersten Bakterien zugefügt. Anschließend fließt das Wasser in die drei Belebungsbecken, in denen die Bakterien durch Zugabe von Sauerstoff aktiviert werden und die biologische Reinigung des Abwassers beginnt.

„Bisher wurde das Abwasser auf drei Becken aufgeteilt. Durch den Bau des vierten Beckens verläuft der biologische Prozess jetzt optimal“, so Kreter.  Rund 5 Millionen Euro hat der Neubau der Belebungsanlage gekostet. „Das ist eine große Investition, die sich aber absolut lohnt. Wir haben eine Verantwortung gegenüber unserer Umwelt, unser Abwasser bestmöglich zu reinigen. Der Neubau der alten Anlage von 1968 war nötig und ich freue mich, dass dieses Großprojekt so problemlos verlaufen ist“, sagt Bürgermeister Erik Homann.

Nach der Inbetriebnahme des letzten Beckens der Baumaßnahme laufen die restlichen Abbrucharbeiten des alten Beckens. Im Oktober werden abschließend noch die Verkehrswege auf dem Gelände rund um die Belebungsstufe erneuert und die Außenanlagen wiederhergerichtet, dann ist das Projekt abgeschlossen.